Ein SEHR wichtiger Punkt für alle Langdistanz Hiker ist die Verpflegung.
Wasser ist eigentlich auf dem A.T. nie ein Problem, es gibt genügend Quellen. Einzig ein Wasserfilter ist zwingend, um bakterielle Erkrankungen zu vermeiden.
Wir verbrennen aber rund 3000-4000 Kalorien am Tag (manchmal sogar mehr). Diese Kalorien sowie die Nährstoffe, die man ausgeschwitzt hat, müssen möglichst wieder dem Körper zugeführt werden.
Dies ist aus verschiedenen Gründen ein schwieriges Unterfangen.
Erstens bedeutet Essen Gewicht. Wie ich schon geschrieben habe, zählt am Ende jedes Gramm, dass man mitträgt. Deshalb sind frische Lebensmittel in der Regel nicht Bestandteil des Vorrates. Auch Büchsen haben ein zu hohes Gewicht. Die Lebensmittel, die wir mittragen, sind in der Regel (gefrier-)getrocknet und werden durch Zugabe von Wasser zubereitet. Aber nicht jedes Päckchen Fertigmenü ist gleich gut geeignet für Hiker, hier hilft nur, den Artikel kritisch auf die Zusammensetzung zu überprüfen. Einige Firmen haben sich auf diesen Markt spezialisiert und schauen auch, dass die Menüs mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind.
Zweitens muss vorausgeplant werden, wann und wo wieder eingekauft werden kann. Wohl gibt es immer wieder die Möglichkeit, den Trail zu verlassen, dies bedeutet aber immer auch Zeitverlust. Im Gegenzug werden Lebensmittel an gewissen Orten auf dem Trail überteuert verkauft.
Drittens gibt es wenig Lebensmittel, welche eine sehr hohe Kalorienanzahl haben und auch mitgenommen werden können.
Ich selber führe immer noch zuviel Lebensmittel mit, hier kann ich noch optimieren, um Gewicht zu sparen. Aber jedes Lebensmittel wird bei mir letztendlich gegessen, es gibt kein Food waste.
Wie sieht nun das Menü für einen Tag aus?
Frühstück
Grüntee im Beutel, ev. zusätzlich Pulverkaffee oder Cappucino (ebenfalls Pulver)
Haferflocken mit getrockneten Früchten und Mandelblättern mit Honigüberzug
O d e r
Ramen Nudeln mit Bouillonpaste (Danke an Tanja) ergänzt
Durch den Tag
Snacks sind wichtig (Zucker und Protein), z.B.
Beef Jerky (Trockenfleisch)
Snickers oder andere Schokoriegel
Energieriegel
Studentenfutter (Trockenfrüchte und -beeren mit Nüssen)
Abends
Tee oder Kaffee
Beutelmenüs (in der Regel zwei Portionen)
Noch etwas Studentenfutter
Diese Auflistung sagt natürlich noch nichts aus über die Anzahl Kalorien, welche man konsumiert noch über die Menge an Kohlehydraten oder Protein, die man zu sich nimmt.
Ich merke aber, dass der Hunger tatsächlich präsenter wird, je länger ich wandere. Dass ich schon Gewicht verloren habe zeigt gut, dass ich es nicht schaffe, die verbrannten Kalorien zu ersetzen. In meinem Fall ist das jedoch noch kein Problem da ich Reserven habe 😉.
Schauen wir mal, wie es weitergeht.
