6. Juli 2018 – Tag 58 / Holy moly – Klettern in den Felsen😐 und ein VIP

Das Wichtigste in Kürze:

Start: 08h30, Niday Shelter

Ankunft Ziel: 18h20, Va. 624, Newport Road, North Mountain Trail, dann zu Fuss 0.5 Meilen zum Four Pines Hostel

Wetter: Sonnig, warm, schwül, ab 19h00 Gewitter

Zurückgelegte Meilen: 16.8 heute, 703.5 seit Anfang (1131.9 Kilometer).

Elevation (in Fuss): 1800′-1560′-3100′-1525′-3020′-1790′

Besonderes:

Ich hätte es geschätzt, wenn diese Info auch für Northbounder verfügbar gewesen wäre….habe es am Ende der Klettertour fotografiert (d.h. für Southbounder).

Und hier die Tagesgeschichte:

Wir hatten kurz nach 01h00 ein kräftiges Gewitter direkt über dem Shelter. Ich war noch halb wach und hatte überlegt, ob ich all mein Material, welches draussen lag, in das Zelt nehmen soll. Nachdem der Wind auffrischte, war der Fall klar, ich holte alles von draussen rein, entweder unter das Vorzelt odet direkt ins Zelt. Kurz darauf legte das Gewitter los, ich war entsprechend happy.

Trotz Gewitter in der Nacht war das Zelt am Morgen nicht pflotschnass.

Ich packte alles sorgfältig ein, das Zelt legte ich im Shelter zusammen.

Wir hatten am Vortag auf dem Trail eine Gruppe Leute überholt, welche dann ebenfalls beim Shelter übernachtete. Es waren zwei Paare so Mitte/Ende Fünfzig und mehrere jüngere Männer. Schon beim Laufen am Vortag waren uns bei einer Strasse zwei grosse schwarze SUV aufgefallen, welche ziemlich offiziell aussahen. Wie es sich dann am Abend herausstellte, war einer der Männer General Paul J. Selva, Vice Chairman of the Joint Chiefs of Staff und zweithöchster Militäroffizier der USA! Die jungen Männer waren Marines oder Secret Service Leute, welche zu seinem Schutz abbestellt waren. Ich hatte mit Ricky, der Frau des Generals, eine gute Unterhaltung und gab ihr auch meine Blogdetails. Ihre Freundin lebt in Basel. Die Welt ist ein Dorf!

Um 08h15 war ich startbereit. Monk war schon unterwegs, Eagle Eye benötigte noch etwas Zeit. Ich kam jedoch nicht sehr weit, die Blaubeeren stoppten mich schnell.

Generell war heute ein Tag, an welchem ich die diversen Wildbeeren geniessen konnte (Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren).

Während ich noch am Geniessen war, kam auch schon Eagle Eye daher. Nach ein paar weiteren Blaubeeren zogen wir um 08h30 los.

Zuerst stand der Brushy Mountain auf dem Programm. Ein Anstieg von 1300 Fuss, aber auf ein paar Meilen verteilt. Das war eigentlich noch locker. Ich hatte mir für heute vorgenommen, mir alle Zeit der Welt zu nehmen für diesen Hike, um mir den Spass zu erhalten.

Auf dem Bergrücken stiess ich wieder einmal auf eine Schildkröte.

Auf dem Gipfel ist ein Monument zu Ehren von Audie Murphy aufgestellt. Audie Murphy war der höchstdekorierte US Soldat des zweiten Weltkrieges.

Als ich vom Denkmal wieder weiterlaufen wollte, kam Ricky mit ihrer Gruppe und grüsste nochmals von Weitem. Einfach nur sympathisch!

Nach dem Brushy Mountain erfolgte ein Abstieg auf 1525 Fuss.

Nun stand der Cove Mountain auf dem Programm, an dessen Ende der Dragon Tooth (Drachenzahn), eine Felsformation auf einer Höhe von 3020 Fuss über Meer stand. Wir hatten schon im Vorfeld gehört, dass uns beim Abstieg eine herausfordernde Kletterei bevorstand. Auf dem Weg dorthin lag eine grosse schwarze Schlange von etwa 1.2m auf dem Trail und sonnte sich. Als ich auf dem Trail daher kam, schlängelte sie sich schnell davon, ich konnte nicht einmal ein Foto machen 😯.

Dafür hier wieder ein schöner Ausblick.

Bevor wir jedoch den Drachenzahn erreichten, überschritten wir die 700 Meilen-Marke, ein weiterer wichtiger Schritt auf meinem Weg!😁

Und nun nur noch der Drachenzahn, bevor wir bis auf 1790 Fuss absteigen konnten.

Wer meine Blogs gelesen hat weiss, dass Trittsicherheit ein wichtiges Kriterium ist in gewissen Abschnitten des Trails. Dazu fehlende Höhenangst und Schwindelfreiheit, dass wäre dann schon super. Was uns heute erwartete, hätte all diese Fertigkeiten erwartet.

Etliche, teilweise 10 Meter hohe Felswände, über welche man absteigen musste. An einigen Stellen waren Eisen in die Felsen geschlagen, um den Abstieg zu erleichtern. Aber das Balancieren auf schmalen Felssimsen mit einem 20kg Rucksack am Rücken forderte alles. Ich war am Ende einfach nur froh, dass alles ohne Unfall ablief.

Die folgenden Bilder habe ich aus dem Internet, da ich in den Kletterpartien alleine unterwegs war und mich nicht selber fotografieren konnte.

Beim weiteren Abstieg auf dem Trail war ich müde und etwas unkonzentriert, prompt stolperte ich und stürzte über das Bord. Zum Glück stand dort eine Fichte, so konnte ich den Sturz abfedern. Einzig mein Schulterblatt wurde beim Aufprall auf einen Wurzelstamm etwas lädiert. Ich zog den Rucksack ab, rappelte mich auf und kletterte wieder auf den Trail zurück.

Nach fast 10 Stunden kamen Eagle Eye, den ich wieder getroffen hatte, und ich auf der Newport Road an. Von da liefen wir noch eine halbe Meile zum Four Pines Hostel.

Das Hostel, welches auf Spendenbasis funktioniert, war sehr speziell. Auf einer Farm hat der Eigentümer eine grosse Garage in ein Hostel umfunktioniert. Das ganze ist speziell beim Bubble (d.h. Start der A.T. Saison) als Party place bekannt. Jetzt war ein bunter Mix an Leuten dort. Als wir reinkamen, sass Monk mit diversen Personen um einen Tisch, jemand hatte Spaghetti, Fleischbällchen und Tomatensauce gekocht, dazu ein Salat und Dip-Gemüse. Wir wurden spontan auch eingeladen, uns am Rest zu bedienen.

Um 19h00 fing es zu regnen an, was uns nicht mehr gross interessierte.

Um 22h00 war Lichterlöschen angesagt (jawohl, strenge Regeln😉), ich wollte noch am Blog mit Rotlicht arbeiten, war aber zu kaputt.

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