Das Wichtigste in Kürze:
Start: 09h05, Va. 614, Jennings Creek (vorher mit Shuttle ab Super 8 Motel in Daleville, Virginia)
Ankunft Ziel: 17h50, Thunder Hill Shelter
Wetter: Ganzer Tag Sonne, heiss, immer noch relativ gute Bedingungen
Zurückgelegte Meilen: 14.0 heute, 771.4 seit Anfang (1241.2 Kilometer).
Elevation (in Fuss): 987′-2042′-1330′-3560′-3145′-3420′-3179′-4206′-3900′-3960′
Besonderes: Zwei Monate auf dem Trail!
Überraschender Moment auf 4206 Fuss (FAA Radar dome auf dem Apple Orchard Mountain)
Und hier die Tagesgeschichte:
Heute vor zwei Monaten sind Monk und ich im Amicalola Falls State Park bei der Registrierung als Thru-Hiker aufeinander getroffen. Er der grosse, hagere, schweigsame Typ aus Colorado, ich der mittelgrosse, übergewichtige, kommunikative Schweizer. Ich hatte damals ja einen Rucksack mit 66 Pfund. Monk meinte kürzlich, er hätte dort gedacht, dass ich den Trail nie schaffen würde. Tja, bis dato eine klare Fehleinschätzung!😁
Viel ist in diesen zwei Monaten passiert, viel habe ich gesehen. Die ursprüngliche Planung mit 15 Meilen Sollvorgabe pro Tag hat immer noch Bestand, d.h. ich kann immer noch bis 15. Oktober abschliessen. Jedoch konkretisiert sich, dass wir in den nächsten Wochen an den nördlichen Endpunkt des Trails, Mount Katahdin, fliegen werden, um dann südwärts zu laufen. Dies deshalb, weil Mitte Oktober der Park geschlossen wird, in welchem Mount Katahdin liegt. Und je nach Witterung kann es bereits im September in Maine Schnee geben. Sobald ich Genaueres weiss, teile ich dies hier im Blog mit.
Nach zwei Tagen Slackpacking war nun wieder normales Trailleben angesagt, d.h. wieder voller und schwerer Rucksack am Rücken😥.
Unser Shuttle Driver Homer fuhr uns heute zum letzten Mal. Wir hatten ihn erst auf 08h30 bestellt, da wir gestern nicht wussten, wann wir zurückkehren würden und wieviel Zeit wir zum Schlafen hätten.
Um 09h05 waren wir auf dem Trail. Wir wussten, dass wir heute wohl „nur“ 14 Meilen laufen mussten, diese aber zwei grosse Aufstiege beinhalten würden.
Wir fingen mit dem ersten Anstieg an, welcher eigentlich in zwei Phasen verläuft., Eagle Eye hatte wohl den Turbo gezündet und flog davon. Monk und ich liefen im Tandem den Berg hoch. Ich hatte neue Socken an und spürte im linken Schuh eine schmerzende Stelle. War hier allfällig noch etwas in der Socke? Und tatsächlich, nach dem Ausziehen des Schuhs und der Socke kam ein Plastikteil zum Vorschein.
Ich war nun allein, im Moment lief alles noch gut. Kurz vor dem ersten Shelter holte ich Monk ein, der am Wasser filtern war. Ich spürte einen Hotspot am linken Fuss und stoppte beim ersten Shelter nach 3.8 Meilen um dies zu checken. Eagle Eye war auch dort und filterte Wasser.
Eagle Eye zog los, ich war wieder alleine. Meine Güte, dieser Aufstieg wollte nicht enden! Erschwerend kam dazu, dass die Temperatur schon ordentlich hoch war. Doch irgendwann hatte ich es auch geschafft, der erste Hügel (Floyd Mountain) war geschafft😊.
Um die Mittagszeit sah ich wieder einmal eine grosse Blacksnake auf dem Trail, diese ist für Menschen ungefährlich.

Zum Lunch begab ich mich zum zweiten Shelter.
Je länger ich unterwegs war, desto mehr spürte ich eine grosse Müdigkeit. Es war, wie wenn jemand den Stecker gezogen hätte. Speziell die Strecke zwischen den beiden Anstiegen machte mir heute am meisten zu schaffen. Immer wieder rauf und runter, und dies auf sehr steinigem Terrain.
Doch dann war es soweit, der Anstieg zum Apple Orchard Mountain begann. Erfreulicherweise war dieser moderater als ursprünglich angenommen. Unterwegs sah ich wieder zwei Deers.

Ich musste heute wirklich kämpfen….
Auf dem Black Rock war ein netter Ausblick.


Endlich kam ich auf dem Apple Orchsrd Mountain an. Die FAA Radarstation hatte ich jetzt aber gar nicht erwartet.
Ich begann den kurzen Abstieg zum Thunder Hill Shelter und tauchte in den Wald ein.


Und hier war The Guillotine, eine spektakuläre Gesteinsformation.


Ich glaube, der Name passt….😉
Die letzten zähen Meter, dann war ich beim Shelter angekommen.
Der Shelter war verseucht mit Insekten, zum ersten Mal seit längerem habe ich mich gründlich eingesprüht, um in Ruhe essen zu können.
Angenehm war, dass bei diesem Shelter eine Bear box vorhanden war, so mussten wir die Food bags nicht hängen.

Übrigens: Eagle Eye hat heute morgen seinen ersten Bären auf dem Trail gesehen.

