21. Juli 2018 – Tag 73 / Nero day und neue Schuhe in Luray

Das Wichtigste in Kürze:

Start: 08h45, Campsite beim Wassertank oberhalb Skyland Resort

Ankunft Ziel: 13h15, Thornton Gap, U.S. 211, dann mit Autostopp nach Luray, Virginia

Wetter: Bewölkt, Nebel, dann kurz Regen. Kühl bis frisch, stärkerer Wind. Gegen Abend Sprühregen in Luray, sehr frisch.

Zurückgelegte Meilen: 9.5 heute, 943.1 seit Anfang (1517.4 Kilometer).

Elevation (in Fuss): 3790′-3837′-3097′-3390′-3350′-3730′-3100′-3514′-2307′

Besonderes: Neue Schuhe gekauft, die alten haben 1600 Kilometer durchgehalten.

Natürliches Wasserbecken auf dem Stony Man Mountain

Und hier die Tagesgeschichte:

Nach dem gestrigen Abend war das Aufstehen erstaunlich leicht. Ich war bereits um 05h30 wach. Wir hatten unsere Zelte im Wald aufgeschlagen, von den Bäumen tropfte es ständig auf das Zelt. Als ich das Zelt öffnete, sah ich den Nebel. Jetzt war auch klar, dass die Tropfen kondensierter Nebel waren.

Monk und ich hatten vereinbart, dass wir zum Frühstück ins Skyland Resort gehen würden. Wir packten unsere Sachen zusammen und nahmen alles mit zum Eingang des Restaurants.

Um 07h30 öffnete der Speisesaal, wir standen ebenfalls an und liessen uns einen Tisch geben. Die Serviceverantwortliche empfahl uns das Buffet zu US $ 14.75, bei welchem auch die Getränke (inkl. frischem Orangensaft) inkludiert waren. Wir stimmten zu und bedienten uns am Buffet. Es war vielfältig und wirklich ausgezeichnet!

Wir hatten heute einen Nero day vor uns, wir wollten nach Luray und dort in einem Motel übernachten (Dusche und Kleiderwechsel waren mehr als fällig). Deshalb war die Tagesstrecke heute auch nur 9.5 Meilen.

Nach dem Frühstück waren wir um 08h45 auf dem Trail. Mein Gott, war hier heute ein Betrieb. Da es Samstag war, hatte es viele Day Hiker. Zusätzlich wagten sich doch einige Auto-Touristen mit ihren Turnschuhen für kurze Strecken auf den Trail.

Monk und ich liefen anfänglich noch zusammen. Wir waren noch nicht lange unterwegs, als es zu regnen anfing. Monk hatte am Morgen anfänglich den Regenschutz über dem Rucksack. Ich hatte ihn aufgezogen und gesagt, er sei ein Pessimist. Daraufhin versorgte er den Regenschutz. Jetzt konnten wir beide den Regenschutz montieren und kurz darauf mussten wir die Regenjacken montieren, es regnete kurz heftiger.

Glücklicherweise war dies dann doch nur eine kurze Phase.

Auf dem Stony Man Mountain herrschte kurze Zeit gute Fernsicht, auch wenn der Nebel schon wieder am Reinziehen war.

Ich liess Monk davonziehen. Beim Byrds Nest #3 Hut machte ich eine ganz kurze Pause, als vier asiatisch aussehende Hiker auftauchten. Es waren drei Frauen und ein Mann.

Sie packten ihre Lunches aus und wir kamen ins Gespräch. Es waren Day Hikers aus der Gegend, welche seit 5 Jahren jeden Samstag gemeinsam hiken gehen. Die Damen machten sich wohl Sorgen um mein Essen und schenkten mir Crackers, Gummibärchen sowie ein megaleckeres Sandwich gefüllt mit Frischkäse und gehackten Datteln. Trail magic!

Auf dem relativ steilen Weg zum Gap hinunter kamen mir noch etliche Personen und Gruppen entgegen. Eine Gruppe aus Indien zeigte sich sehr interessiert und fragte mir fast Löcher in den Bauch. Herrlich!

Am Gap angekommen musste ich Monk zuerst suchen, er war weiter gelaufen wie ich und wartete am Highway. Via SMS fanden wir uns.

Das Autostoppen war etwas zäh heute. Dann setzte auch noch ganz leichter Sprühregen ein. Irgendwann hielt ein Wagen am Strassenrand. Ein Paar Mitte Fünfzig sass im Auto. Sie stiegen beide aus und fingen sofort an, im Auto Platz zu machen. Als die Frau etwas auf Englisch sagte, wusste ich sofort: Das sind Österreicher.

Es war tatsächlich so, sie stammen aus Niederösterreich (östlich von Wien) und sind hier auf einer vierwöchigen Reise, um u.a. ihren Sohn zu besuchen, der in Washington bei der Weltbank arbeitet. Sie fuhren uns bis ins 7 Meilen entfernte Luray.

Dort angekommen gingen wir zuerst etwas essen. Anschliessend war Appalachian Outfitters angesagt. Ich fand ein gutes Paar Hiking Boots für US $ 170, zusätzlich kaufte ich auch neue Innensohlen. Mit Tax und einem Thru-Hiker Discount kam ich auf US $ 213.28. Die alten Schuhe liess ich zur Entsorgung dort (war auch besser so, sie rochen doch recht streng).

Jack, der Inhaber, fuhr uns dann zum Quality Inn Motel. Dieses war leider schon voll belegt, wir konnten aber direkt nebendran im Budget Inn ein Zimmer buchen.

Nach einer wohltuenden Dusche und Kleiderwechsel fuhr mich der Hotelbesitzer zum Waschsalon. Während die Maschine lief, konnte ich im Dollar General einkaufen. Der Besitzer holte mich auch wieder ab, wir hatten eine Abholzeit vereinbart.

Anschliessend gingen wir zum Abendessen in den Italiener direkt neben dem Motel. Dort spielte ein Musikant im Restaurant. Alles war gut, wir haben es genossen.

Monk hat auf dem Trail noch dieses schöne Foto einer sehr speziellen Eiche geschossen.

Hinterlasse einen Kommentar