After 2 1/2 months on the Appalachian trail
Monk ist für mich ein typischer Amerikaner (sofern ich das überhaupt beurteilen kann😉). In Motels wird nach dem Aufstehen der Fernseher eingeschaltet um News und Wetterprognosen zu sehen. Und diese werden immer und immer wieder wiederholt, unterbrochen von Werbung.
So erfuhren wir, dass heute schwere Regenfälle in Wellen kommen würden. Sogar Flutwarnungen wurden für unsere Gegend ausgegeben. Die Prognosen für diese und die nächste Woche versprechen viel Regen und Gewitter 🙄.
Wir waren nicht gerade erfreut über diese Prognosen, waren aber in Gedanken noch daran, auf den Trail zurückzukehren. Als wir beim Frühstück waren, ging ein Gewitter mit Starkregen über dem Motel nieder, welches nicht enden wollte. Auch ohne grosse Worte war klar, dass wir beide das nicht brauchten. Also ging ich mit Monk’s Einverständnis zur Rezeption und verlängerte unseren Aufenthalt um eine Nacht. Dieser Zero day war wirklich nicht geplant, tat aber gut.
Nach dem Frühstück war Blogen angesagt, Monk schaute BBC Reportagen über Haie.
Wir wollten später zur Brauerei zurückkehren, um die restlichen Biere zu probieren, welche wir gestern ausgelassen hatten.
Freebird, der gerne mit uns gehiked wäre, zog es auf den Trail, er war ja schon einen Tag früher im Motel angekommen. Stripes wiederum hatte massive Fussprobleme, seit er neue Schuhe gekauft hatte. Er hatte nun ebenfalls beschlossen, eine zusätzliche Nacht hier zu bleiben.
Monk musste Verpflegung einkaufen. Ich zeigte ihm den Weg zum Foodmarket, den ich gestern abend gelaufen war. Ich benutzte die Gelegenheit, um ebenfalls noch Kleinigkeiten zu kaufen. Anschliessend gingen wir zu Spelunker’s, das beste Burgerlokal der Stadt.
Das Essen war gut, reichlich und sicher nicht kalorienarm.😜 Ich bin aber sicher, dass diese Kalorien morgen auf dem Trail wieder verbrannt werden.
Wir kehrten zum Hotelzimmer zurück, um unsere Einkäufe zu deponieren. Bevor wir wieder Richtung Stadtzentrum gehen konnten, kam Stripes vom Einkaufen zurück und brachte jedem einen grossen Kübel Häagen Dazs Vanilleeis mit. Meine Güte, 875 Kalorien pro Kübel….meine Energiebilanz für heute war jetzt schon denkbar schlecht. Aber eben, manchmal muss man da halt einfach durch 😉. Ich hatte zum Glück Bio-Himbeeren gekauft und pimpte mein Eis entsprechend auf.
Stripes musste seine Wäsche machen, wir liefen los in die Main Street Richtung Brauerei. Front Royal ist für amerikanische Verhältnisse eine historische Stadt und hat eine sehr schön herausgeputzte Main Street. Überall sind schöne Blumenkörbe in voller Blütenpracht aufgehängt.


Aber es half alles nichts, das Restaurant der Brauerei war heute Dienstag geschlossen. Ein Mitarbeiter erklärte uns, dass dies heute das allerletzte Mal sei, ab morgen hätten sie sieben Tage die Woche geöffnet, wir würden also nicht mehr vergebens anlaufen….hmmmm.
Schräg gegenüber war das Café Amore, ein Italian/New York themed Café mit Barbetrieb, also gingen wir dorthin. Dieses Lokal war sehr hübsch eingerichtet und verfügte sogar über einen Bereich bei den Schaufenstern, der wie eine gute Stube eingerichtet war mit Comfort-Ledersesseln, Perserteppich etc.
Wir bestellten etwas zu trinken und machten es uns in den Ledersesseln bequem.
Ein paar schöne Wortspiele aus dem Café Amore
Monk hatte vorher noch bei einem Coiffeursalon einen Termin vereinbart. Wir genossen das Nichtstun im Café Amore.
Als es für Monk Zeit war, bezahlten wir und gingen. Ich machte ein paar Fotos und ging dann Richtung Motel.





Kurz vor dem Motel war noch ein General Store.

Ich ging rein und war in einer anderen Welt! Der Laden war lang und vollgestopft mit Waren aller Art. Messer, Lederwaren wie z.B. Gürtel oder Motorradjacken, Schuhe aller Art, Arbeitsbekleidung etc. etc. Ich musste fast meine Hände auf dem Rücken zusammenbinden (wie das wohl geht?), um nichts zu kaufen😉. Anschliessend ging ich zurück auf’s Zimmer.
Ich war am WhatsApp telefonieren im Motel, als Monk pudelnass kam, es hatte gerade wieder wie aus Kübeln geregnet.
Zum Abendessen mussten wir nur über die Strasse ins Pave Mint, einem ausgezeichneten BBQ Restaurant mit sicher 20 Bieren im Offenausschank, welches in einer ehemaligen Tankstelle untergebracht ist.


Das Essen war vorzüglich, die Biere haben super geschmeckt. Super war, dass der Bartender uns eine neue Wahl Bier jeweils probieren liess, bevor er ein Glas füllte.
Als wir mit dem Essen fast fertig waren, stiess Stripes noch dazu. Wir hatten viel Spass, organisierten aber auch schon den morgigen Tag.
Es sind jetzt noch knapp 30 Meilen bis zur 1000 Meilen Grenze und gut 55 Meilen bis Harpers Ferry.
Monk und ich werden voraussichtlich in Harpers Ferry Flip-Floppen. Das bedeutet, dass wir direkt nach Maine gehen (mit Zug bis Bangor und dann Shuttle), den Mount Katahdin besteigen und anschliessend südwärts zurück nach Harpers Ferry laufen. Dies hat den Vorteil, dass wir die deadline 15. Oktober, an welchem Datum der Baxter Nationalpark um Mount Katahdin geschlossen wird, umgehen und auch das Risiko von Schnee im September in Maine vermeiden.
Nähere Details folgen…..


