The Town’s Inn, Harpers Ferry
Der Entscheid war ja gefallen, dass wir von Harpers Ferry direkt nach Maine gehen würden. Jetzt ging es darum, wie wir reisen würden.
Von Harpers Ferry nach Washington D.C. fährt einmal im Tag ein Zug, dies war soweit mal klar. Am Samstag fährt er um 11h31 mit Ankunft um 13h05. Die Besitzerin des Town’s Inn bot uns einen Shuttle nach Washington an mit dem Hinweis, dass der Zug von Chicago her komme und immer verspätet sei. Ich checke kurz den Zugstatus, es waren bis jetzt eine Stunde und 9 Minuten Verspätung. Also buchten wir den Zug, dies war wesentlich günstiger als ein Shuttle.
Doch wie weiter von Washington? Die Option Fliegen nach Bangor war schnell vom Tisch. Die Kosten wären zu hoch gewesen, für einen günstigeren Tarif hätten wir früher buchen müssen.
Nach dem Frühstück im Inn gingen wir kurz nach 9 Uhr zum Hauptquartier der Appalachian Trail Conservancy, um uns erneut zu registrieren und das obligate Foto für das Jahrbuch zu erstellen.

Dort trafen wir überraschend auf Stripes, den ehemaligen Feuerwehrmann. Dieser hatte grosse Probleme mit Blasen und nun war auch noch ein Rückenproblem dazugekommen. Stripes hatte beschlossen, den Trail zu verlassen und würde heute mit dem Zug via Washington nach Boston reisen. Seine bereits gebuchte Reise war ideal für uns, also buchte ich denselben Zug ab Washington ebenfalls. Abfahrt war geplant 15h20, Ankunft in Boston um 23h33.
Schöne Steinmauer mit Tor
Wir hingen noch etwas in Harpers Ferry rum bis Monk fragte, ob wir noch etwas Essen würden. Als wir so im Restaurant dasassen, kam mir auf einmal in den Sinn, dass ich ja mein Paket bei der Post hatte, diese liegt beim ATC Hauptquartier🙄. Es war 20 Minuten vor Zwölf, am Samstag schliesst die Post um 12h00. Leider musste ich gut eine Meile zur Post laufen, und dies mehrheitlich bergauf! Am Ende lief ich nicht mehr, sondern rannte, dies bei brütender Mittagssonne und mit vollem Magen. Um 2 Minuten vor Zwölf war ich in der Postfiliale und konnte mein Paket nach Maine umleiten.
Zurück beim Inn packte ich meine Sache zusammen und wir gingen zum Bahnhof. Der Zug kam letztendlich 1h50m verspätet an.



Dies hatte aber den Vorteil, dass wir in Washington nicht so lange auf den Zug Richtung Boston warten mussten.
Der Amtrak nach Boston fuhr pünktlich ab. Wir hatten ziemlich viele Haltestellen auf der Reise, deshalb auch die lange Dauer der Zugreise. Aber der Zug hatte auch ein Boardrestaurant, welches wir gut benützten😎.
Hier meine Mitreisenden beim Entspannen.


Am Eindrücklichsten für mich war die Ausfahrt aus New York City, ich hatte einen wunderbaren Blick auf das Chrysler Building, den Empire State sowie den Freedom Tower im warmen Abendlicht. Leider war genau dann mein Akku leer, ich konnte keine Photos machen.
Im Zug hatte ich Gelegenheit, die nächste Etappe zu buchen, die Busreise von Boston nach Bangor. Der frühest mögliche Termin war 08h00 am Sonntag morgen. Die Suche nach einem bezahlbaren Hotelzimmer in der Nähe des Bahnhofs war aussichtslos. Also beschlossen Monk und ich, dass wir im Bahnhof schlafen würden. Beim Busticket hatte ich ein Problem, die Gesellschaft verlangte ein ausgedrucktes Ticket beim Besteigen des Busses. Ich machte mich auf der Suche nach einem Business Center, aber es war zu spät. Also Plan B, zu einem grossen Hotel und dort fragen, ob sie mir die Tickets drucken könnten. Ich liess mein Material bei Monk und machte mich auf den Weg. Die Stadt pulsierte, es hatte Live Music und viele junge Leute waren unterwegs. Ich betrat das Boston Intercontinental, ein 5☆ Haus. Das Personal am Empfang reagierte auf meinen Wunsch als Hiker extrem freundlich und zuvorkommend, ich durfte mein E-Mail mit den Tixs an Sherry Xu weiterleiten und sie druckte mir alle vier Seiten kostenlos aus! Trail magic!
Zurück im Bahnhof wurden wir gebeten, die Halle zu verlassen, da diese geschlossen wurde. Wir wechselten das Gebäude und warteten nun im Busbahnhof.



Lieber Erwin, wir haben schon lange nichts mehr von Dir gelesen. Geht es Dir gut? Liebe Grüsse Astrid und Rolf
LikeLike
Liebe Astrid, lieber Rolf
Vielen Dank für eure Nachfrage und euer Interesse an meinem Wohlergehen.
Habe entschieden, in die Schweiz zurückzukehren, ein entsprechender Post wurde gerade publiziert.
Freue mich, wenn wir uns nächstens mal sehen, kann euch dann noch etwas Background Infos geben.
Herzlichst
Erwin
LikeLike