Das Wichtigste in Kürze:
Start: 08h21, Trailhead Hunt Trail beim Katahdin Stream Campground (vorher Shuttle von Pamola Motor Lodge, Millinocket)
Ankunft Ziel: 15h49 Trailhead Hunt Trail beim Katahdin Stream Campground
Wetter: Sonnig, zwischendurch leicht bewölkt, warm
Zurückgelegte Meilen: 10.6 heute (gerechnet werden davon 5.3), 1029.9 seit Anfang (1657.1 Kilometer)
Elevation: 1070′-1570′-1500′-1550′-4500′-3400′-4600′-4627′-5268′
Besonderes: Mount Katahdin ist der nördliche Endpunkt des Appalachian trails, ab morgen laufen wir südwärts.

Und hier die Tagesgeschichte:
Nach drei Zero days war heute endlich wieder Hiken angesagt. Und wir hatten für heute Grosses vor. Die Besteigung des Mount Katahdin. Die Übersetzung des Abenaki Wortes Katahdin ist „Grösster Berg“.
Wir hatten den Shuttle für 5 Uhr morgens bestellt, damit wir vor der Parköffnung um 6 Uhr am Gate sein würden. Dies würde uns erlauben, die wartenden Automobilisten um eine Mitfahrgelegenheit in den Park zu bitten.
Nachdem ich gestern abend noch lange mit Bourbon Bob Billiard gespielt hatte, war das Aufstehen um 4 Uhr nicht gerade einfach. Aber manchmal muss man da einfach durch. Ich weckte Monk um 04h15 und wir packten unsere Sachen zusammen.
Der Shuttle Driver stand vor dem Motel und wartete auf uns. Pünktlich fuhren wir los. Die Sonne war am Aufgehen, über den Seen auf der Strecke lagen teilweise leichte Nebelschleier, es war mystisch und wunderschön anzusehen.
Um 05h40 waren wir beim Gate und stiegen aus. Wir fragten mehrere Anwesende und hatten Glück. Ein Wagen mit 4 Tageshikern war bereit uns mitzunehmen. So kamen wir also in den Baxter State Park. Da die vier einen anderen Trail nehmen wollten und deshalb in eine andere Richtung fuhren, mussten wir nach dem Parkeingang wieder aussteigen. Der nächste Wagen mit einer Familie war aber wieder bereit, uns mitzunehmen und fuhr sogar zu unserem gewünschten Campground😁👍.
Wir gingen zur Rangerstation, um uns anzumelden und um einen Zeltplatz zu reservieren. Der Ranger war noch nicht da, Warten war angesagt. Als er kam, registrierten wir uns als Hiker. Betreffend Zeltplatz hatte er keine guten Neuigkeiten, alles war reserviert. Wir fragten nach dem Platz für Behinderte, er konnte diesen aber noch nicht zusagen, wir mussten bis nach 8 Uhr warten. Um 08h10 hatten wir die Zusage, der Hike konnte beginnen.
Unsere Rucksäcke liessen wir in der Rangerstation, wir liefen nur mit Daypacks los. Am Trailhead registrierten wir uns für den heutigen Hike. Zuerst ging es noch schön gemütlich durch den Wald. Relativ schnell wurde es aber steiler und felsiger. Nach etwas über einer Meile kam diese Schilder.


Kurz darauf kamen wir zum Katahdin Wasserfall.



Je weiter hoch wir kamen, desto mehr musste über die Felsblöcke gestiegen werden. Dafür hatten wir auch gute Aussicht.



Und dann kamen die Boulders. Hier war es dann fertig mit Spass, Klettern war angesagt. Ich bin in diesen Dingen wirklich nicht geübt, spürte aber, dass meine Physis gut mithalten konnte. Die Monate auf dem Trail zahlten sich aus, sowohl die Beine wie die Hände und Arme waren kräftig genug, dass ich jederzeit die Kontrolle über meine Route hatte.
Ein Ausschnitt aus der Felskletterei
Was mir aber Sorgen bereitete war der Abstieg, der später folgen sollte. Ich hatte keine Ahnung, ob dies einfacher oder schwieriger sein würde in den Kletterpassagen.
Nach fast 4 Meilen des Trails war der erste schwierige Teil beendet. Nun musste ein Gratweg begangen werden, welcher ebenfalls einiges abverlangte.
Oben angekommen folgte dann ein letztes Teilstück von 1.5 Meilen (an der Thoreau Spring Gedenkplatte vorbei), welches aber im Verhältnis moderat war.



Ich näherte mich dem Ziel.


Nach 3h25 hatte ich es überstanden und stand auf dem Gipfel.
Es folgten die obligaten Fotos.



Für den Abstieg fragte ich Monk nach Tipps. Er sagte mir, wie er es handhaben würde. Mit seiner Hilfe war ich nun bereit für den Abstieg.
Hier ein Video dazu:
Unterwegs war ich einmal fast eine Viertelstunde blockiert, weil ein aufsteigende Gruppe einen Felskamin blockierte. Eine ältere Dame war am Ende ihrer Kräfte, wurde aber trotzdem durch ihre Tochter weiter gepusht und sogar den Berg hochgezogen. Nach 3h35m war ich dann zurück im Campground.
Ich holte meinen Rucksack, baute mein Zelt auf und kochte anschliessend mein Abendessen. Beim Schreiben des Blogs zeigte sich meine Müdigkeit, ich musste die Übung irgendwann abbrechen.
Über alles gesehen eine tolle Erfahrung und eine Bestätigung, dass ich momentan sehr fit bin.

