Das Wichtigste in Kürze:
Start: 07h33, Katahdin Stream Campground
Ankunft Ziel: 19h25 Rainbow Spring Campsite
Wetter: Sonnig, am Nachmittag zunehmend bewölkt, warm
Zurückgelegte Meilen: 21.1 heute, 1051.0 seit Anfang (1691.1 Kilometer)
Elevation: 1070′-800′-1100′-630′-640′-625′-630′-600′-740′-710′-1517′-980′-1100′
Besonderes: Wir verliessen den Baxter State Park und starteten die 100-Mile Wilderness.
Grenzlinie des Baxter State Parks
Wie war ich gespannt auf mein Aufwachen nach der Besteigung des Mount Katahdin. Würde mir vor lauter Muskelkater alles weh tun, würde ich nicht mehr laufen können? Schon um 5 Uhr früh war ich wach. Ich streckte mal vorsichtig meinen Körper, aber nichts tat weh🤗.
Eigentlich schade, dass die Besteigung des Mount Katahdin nicht heute war, am Geburtstag der Schweiz.
Kurz nach 6 Uhr stand ich auf und machte mir Kaffee. Wir hatten gestern dem Ranger unsere Zustimmung gegeben, dass wir den Platz, welcher bis 6 Zelte fasste, mit anderen Hikern teilen würden. Ansonsten hätten diese über Nacht nicht im Park bleiben dürfen!
Langsam regte sich Leben um mich. Ich sprach mit Monk über die heutige Strecke. Er sprach sich dafür aus, heute eine lange Strecke zu laufen. Wir hatten die 100-Mile Wilderness vor uns, wo ein Re-Supply praktisch unmöglich ist, sofern man nicht einen Food Drop-off vereinbart hat, welcher ziemlich viel kostet. Gemäss Streckenprofil im Führer gingen wir davon aus, dass es heute praktisch eben sein müsste, ein Fehler, wie sich später herausstellte.
Gemäss unserem Führer gab es die Rainbow Spring Campsite in gut 21 Meilen. Ich stimmte zu, bis dorthin zu hiken.
Wir verabschiedeten uns von unseren temporären Mitcampern und machten noch ein Foto.
Stan Wykretowicc „Whiskey“, Monk und Cesar Barreto „Elevation“ (vlnr)
Kurz nach halb 8 Uhr verliessen wir den Campground.
Die ersten Meilen waren angenehm zu laufen, jedoch nicht flach. Einzig die Moskitos waren sehr lästig, sogar beim Laufen wurde ich „angezapft“. Irgendwann wurde es mir zu dumm, ich verteilte grosszügig Anti-Bug-Spray auf allen exponierten Stellen. Ab dann wurde es leicht besser.
Nach etwas über 3 Meilen kamen die sehenswerten Niagara Falls, welche über zwei kurze Sidetrails erreichbar waren.
Der Little Niagara Falls




Der Big Niagara Falls


Nach den Niagara Fällen trennten wir uns. Nach gut 9 Meilen kam der Hiker Kiosk, der südliche Parkeingang auf dem A.T. Hier musste man die Kopie der gestern gemachten Registrierung einwerfen als Nachweis, dass man den Park gesund verlassen hat. Heute war jedoch ein Ranger anwesend, ich hielt noch einen kurzen Schwatz mit ihm und fragte auch, ob Monk weit voraus sei. Er meinte ca. eine Viertelstunde. Ich hatte im Führer gesehen, dass in knapp einer Meile ein Restaurant kommen würde und hoffte, dass Monk dort stoppen würde.
Als ich bei der Abol Bridge zum Restaurant kam, war Monk tatsächlich dort. Wir assen zu Mittag, dann wollte er weiter. Ich entschied, den heutigen Tag gemütlich zu nehmen und blieb noch längers.
Gut eine Stunde nach Monk ging auch ich auf den Trail zurück. Dieser veränderte sich jetzt aber stark, es hatte auf einmal „Millionen“ von Wurzeln, Steine und Aufs und Abs. Entsprechend langsamer wurde ich.
Auf dem Trail begegneten mir immer wieder Northbounder, mit welchen ich in der Regel ein paar Worte austauschte. Auch dies half nicht wirklich, schneller zu werden 😉.
Ich realisierte, dass es heute spät werden würde, sofern Monk nicht unterwegs campen würde. Im Bereich des Rainbow Mountains kam ich bei wunderbaren Blueberries vorbei, da musste ich halt machen! Es hat zwei Sorten dort, die bekannten kleinen Blueberries, aber auch höhere Büsche mit wirklich grossen Blueberries. Lecker!
Blühende Flechten auf dem Rainbow Mountain
Auf dem weiteren Weg kam ich an einer kleinen Campsite direkt an einem Seeufer vorbei, ein wunderschöner Platz. Leider hatte Monk hier nicht gestoppt….😕.
Nach fast 12 Stunden hatte ich es geschafft, ich kam zur Campsite. Monk fragte mich, wie es mir gehe. Ich sagte ihm, dass die letzten Meilen ein absoluter Spasskiller gewesen seien, ich war leicht angesäuert. Er gab sich grosse Mühe, mich aufzuheitern und er hatte mir sogar einen Zeltplatz freigehalten.
Nachdem ich mein Zelt aufgestellt hatte, ging ich zum Seeufer und holte Wasser. Anschliessend war Kochen angesagt. Weil es schon so spät war, kam der Blog zu kurz. Um kurz nach 22 Uhr musste ich schlafen, ich war todmüde.



